Peter Kardinal Turkson & Peter Schallenerg & Ulrich Schürekrämer | Dezember 2021

Ethisches Investment

1. Investment in der Sicht einer „Ökonomik der Gratuität“ nach „Laudato si“ (2015) und „Fratelli tutti“ (2020)

Investitionen sind immer mit Zielsetzungen verbunden. Gleichermaßen verfolgen auch Investments einen Zweck. Schließlich sollen die finanziellen Mittel, die direkt oder indirekt der Finanzierung von Investitionen dienen, mit einer guten Rendite angelegt werden. Dabei lassen sich allerdings die verschiedenen Investmentkategorien, die von kapitalistischer bis zu philanthropischer Ausrichtung geprägt sind, hinsichtlich des Zwecks danach differenzieren, ob sie sich stärker am Eigennutz des Investors oder am Gemeinwohl orientieren. Die entscheidende Frage aus Sicht der katholischen Sozialethik ist immer: Was ist Ziel und Zweck eines Investments? Dienen Investments nur dem Gewinn und dem Profit von Individuen – auch das ist legal – oder Gruppen, oder haben sie darüber hinaus einen ethischen Mehrwert zugunsten des Gemeinwohls oder zugunsten schwächerer Mitglieder der Menschheitsfamilie?

Mittlerweile hat sich in der Gesellschaft die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine alleinige Ausrichtung der Wirtschaft am Profitgedanken und eine Maximierung des Shareholder Values nicht geeignet ist, die Ziele einer umfassend gerechteren Welt des globalen Gemeinnutzens im Sinne der christlichen Sozialethik mit der Vermeidung von Ungerechtigkeiten, der gerechten Verteilung von Ressourcen und der Förderung des Klimaschutzes zu realisieren.[1] Dies gilt nicht zuletzt hinsichtlich globaler Entwicklungspolitik und nachhaltiger Klimapolitik. Dazu heißt es warnend in der Enzyklika „Laudato si“: „Die Wirtschaft nimmt jede technologische Entwicklung im Hinblick auf den Ertrag an, ohne auf mögliche negative Auswirkungen für den Menschen zu achten.“[2] Und schon Papst Benedikt XVI. mahnte im Blick auf eine auf Gerechtigkeit und soziale Liebe ausgerichtete Weltwirtschaft im Sinne einer Logik der Gratuität: „Liebe in der Wahrheit bedeutet, daß jenen wirtschaftlichen Initiativen Gestalt und Struktur verliehen wird, die den Gewinn zwar nicht ausschließen, aber über die Logik des Äquivalenzprinzips und des Gewinns als Selbstzweck hinausgehen wollen.“[3] Die Investoren können positive Veränderungen in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft begünstigen. Dies geschieht, wenn aus den Investitionen solche Unternehmen ausgeschlossen werden, die nicht gewissen ethischen Parametern und Menschenrechten entsprechen (Menschenrechte, Verbot von Kinderarbeit, Schutz von Klima und Umwelt). Einige Investmentfonds bewegen sich bereits in diese Richtung einer umfassend verantwortlichen Finanzwirtschaft. Und zugleich geben immer mehr Banken den Kunden Gelegenheit zu einem Investment, das ethische Parameter erfüllt, und auch einige börsennotierte Unternehmen zeigen Bereitschaft zu ethisch nachhaltiger Aktivität. Als hilfreich zu nennen sind hier insbesondere der nordamerikanische „Catholic Relief Service“, die „Charte de bonne gestion“ der Belgischen Bischofskonferenz von 2017 oder auch die „Richtlinien zur ethischen Geldanlage“ der Österreichischen Bischofskonferenz. Verschiedene katholische Institutionen haben inzwischen den Ausschluss von Unternehmen vorgesehen, die natürliche Energieträger und Ressourcen ausbeuten oder aber umweltschädigend abbauen (Öl, Gas, Kohle). Und auch auf der Mikro-Ebene sind verschiedene Initiativen zur Förderung nachhaltiger Investitionen in Entwicklungsländern zu sehen, etwa indem zu niedrigen Zinssätzen Mikrokredite und Darlehen gegeben werden oder finanzielle Hilfen für durch Wucher verschuldete Familien.

Wichtig erscheint aus der globalen Sicht der katholischen Soziallehre die Beschleunigung von Investments in nachhaltige Strukturen, die Vermehrung von Investments der Entwicklungsbanken oder der im Entwicklungssektor tätigen Banken zugunsten der Realwirtschaft (und im Unterschied zur Spekulationswirtschaft), die Erstellung von Kriterien zur Bewertung von möglichst „ganzheitlichen“ und nachhaltigen finanziellen Investments, die bevorzugte Förderung von klimaneutralen Investitionen, der Ausgleich der Kluft zwischen Kreditinhabern und den von Darlehen dauerhaft Ausgeschlossenen, nicht zuletzt durch Mikro-Kredite. Grundsätzlich gilt im Blick auf eine nachhaltige und ethische Finanzwirtschaft: „Der Wohlstand muß daher an Kriterien gemessen werden, die weit über das Bruttosozialprodukt (BIP) eines Landes hinausgehen und auch andere Maßstäbe in Betracht ziehen, wie zum Beispiel Sicherheit, Gesundheit, Wachstum des ‚menschlichen Kapitals‘, Qualität des gesellschaftlichen Lebens und der Arbeit. Der Profit wird zwar immer angestrebt, doch nie um jeden Preis und nie als alleiniger umfassender Bezugspunkt des wirtschaftlichen Handelns.“[4]

Insofern bedarf es, wie auch Papst Franziskus ausdrücklich mahnt[5], eines neuen ganzheitlichen ökologischen Modells, das unter Berücksichtigung aller Aspekte der Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialökologie statt profit maximization die benefit contribution zum Inhalt hat und damit stärker die Armen und am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen einschließt und somit dem globalen Gemeinwohl gerechter wird. Anders gesagt: Eine regenerative Zivilisation braucht eine regenerative Wirtschaft. „Schließlich orientieren sich neben Staaten und überstaatlichen Institutionen auch immer mehr Privatanleger am Begriff des Impact-Investing, sie wollen neben einer Rendite auch positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft erzielen.“[6]

Die Differenzierung von Investments in sieben Kategorien lassen die zunehmende Berücksichtigung von ESG (environmental, social and governance) -Kriterien in der Anlageentscheidung und eine zunehmende Orientierung am Gemeinwohl erkennen. Diejenigen Investmentkategorien, die substantiell oder mehrheitlich nach dem Gemeinwohl streben und damit vornehmlich den social impact verfolgen, werden als Impact Investments bezeichnet.[7]

Derartige Impact Investments zeichnen sich neben dem social impact auch dadurch aus, dass sie in der Regel einem trade-off von finanziellen Renditen einerseits und sozialem Benefit und sozio-ökonomischen Zielvorstellungen andererseits unterliegen, und dass ihre positive Wirkung nur teilweise oder eher unzureichend mit den herkömmlichen finanziellen Kennzahlen erfasst werden kann. Die Kennzahlen greifen zu kurz und vermitteln eher den Eindruck, dass Investoren auf einen Teil der Rendite verzichten, weil die zweite Komponente des Investments, also die soziale Rendite, unzureichend abgebildet wird. Hier gilt es, eine „Kultur der Gratuität“, wie sie Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyzklika „Caritas in veritate“ ausführlich im Anschluss an die frühe franziskanische Ökonomik in der Toscana entfaltet hat, in Erinnerung zu rufen.[8] Von den frühesten Anfängen eines europäischen humanen Kapitalismus an, nämlich in der franziskanischen Reformbewegung vor und nach Bernhardin von Siena (1380-1444) – nicht zu vergessen die frühen franziskanischen Prediger Berthold von Regensburg (1220-1272) und David von Augsburg (1200-1272) mit ihrer Betonung der legitimen gewinnorientierten Berufstätigkeit im Alltag[9] – mit der Gründung der ersten Banken[10], gab es nie einen dramatischen Gegensatz zwischen dem Streben nach Profit und dem Streben nach Nächstenliebe, im Gegenteil: Nächstenliebe effektiviert sich in effizienter Weise außerhalb des paradiesischen Gartens Eden und vor Anbruch des Jüngsten Tages in Formen des Profitstrebens und auch eines effektiven Altruismus. „Der effektive Altruismus beruht auf einer ganz einfachen Idee: Wir sollten Gutes wie möglich tun. Die üblichen Regeln zu befolgen – nicht zu stehlen, zu betrügen, zu verletzen und zu töten – ist zu wenig, oder es ist zumindest nicht genug für Menschen wie uns…“[11]

Man kann aber nur managen, was gemessen wird, und insofern bedarf es zur richtigen Allokation von Impact Investments einer neuen Kennzahl, z.B. eines neuen Gemeinwohl-Scores, der die finanzielle Rendite mit den sozio-ökonomischen Zielvorstellungen ergänzt und kombiniert. Statt Verzicht im vermeintlichen Renditeziel ergibt dann die neue sozio-ökonomische Kennzahl (Impact-Investment-Score: IIS) einen Zugewinn als Bewertung und als Ausdruck des Vorteils von Impact Investments.

Die Wissenschaft ist bereits seit Jahren mit Sustainability und Impact Investing beschäftigt und forscht in diverse Richtungen, wie z.B. zur Einbettung von ESG-Faktoren in Strategie und Rechnungswesen von Unternehmen oder der Performanceeinschätzung von B Corporations, die beides, finanzielle Rendite und sozialen Benefit, verfolgen. Genau hier setzt ja die schon erwähnte Kultur der Gratuität an. Insbesondere sind hier die Harvard Business School[12] und die Stanford University[13] in USA zu nennen. Allerdings ist bisher kein singulärer Index bekannt, der die breite Gemeinwohlentwicklung abdeckt. Insofern soll der Versuch gemacht werden, eine einfache, neue Kennzahl zu entwickeln, die zusätzlich zur finanziellen Rendite die soziale Rendite derartiger Investments widerspiegelt.

2. Investmentkategorien

Ausgehend von einer ursprünglich binären Unterscheidung in kapitalistische und philanthropische Investments haben sich mittlerweile durch die zunehmende Berücksichtigung von ESG-Faktoren, Aspekten der Nachhaltigkeit und einer Fokussierung auf sozio-ökonomische Zielvorstellungen zahlreiche Mischformen ergeben:

a)    Kapitalistische Investments

Kapitalistische Investments haben die Maximierung der finanziellen Rendite für den Investor zum Ziel. Sie sind durch das Ausnutzen von allen denkbaren legalen Anlagemöglichkeiten im Kapitalmarkt geprägt und schließen Arbitragegeschäfte und vorteilhafte steuerliche Konstruktionen ein. Andererseits haben sie keinerlei Berücksichtigung von ESG-Faktoren und orientieren sich nicht am Gemeinwohl oder an moralischen Standards. Inzwischen wird aber der Kapitalismus mit einer Reihe von qualitativen Adjektiven verbunden, etwa als „inclusive capitalism“[14], oder unter dem Stichwort eines „rethinking capitalism“[15], mit der Ausrichtung auf „good profit“[16].

b)    Traditionelle Investments

Traditionelle Investments verfolgen die Optimierung der finanziellen Rendite für den Investor. Mit dem Ziel eines konkurrenzfähigen, marktüblichen return on investment werden zwar die ESG-Faktoren nicht berücksichtigt, aber zur Vermeidung von Reputationsrisiken oder operationellen Risiken werden bestimmte Geschäftsmöglichkeiten, z.B. über Steueroasen, ausgeschlossen und damit Standards eingehalten, die dem minimalen Gemeinwohl dienen. Insofern entsprechen diese Investments dem Grundmodell der Sozialen Marktwirtschaft.

c)    Verantwortungsvolle Investments

Bei verantwortungsvollen Investments kommt der Fokus auf ESG-Risiken zum Zuge, indem durch Negativ-Selektion schädliche Anlageprodukte oder -bereiche ausgeschlossen werden und in großem Maße ESG-Faktoren in den Investmententscheidungen berücksichtigt und integriert werden. Beispielsweise werden unter ESG Gesichtspunkten keine Investments in Unternehmen getätigt, die etwa durch Produktion von Waffen, durch exzessive Luft- oder Wasserverschmutzung, durch Kinderarbeit oder durch Tierversuche auffällig geworden sind. Auch nach einem solchen Filtern der Investments kann der Investor eine konkurrenzfähige, marktübliche finanzielle Rendite erwarten.

  1. Nachhaltige Investments

Nachhaltige Investments legen ihren Fokus auf die positive Auswahl von umweltschonenden und sozialen Ergebnissen, die sich durch den Prozess der Investment-Selektion, das Portfolio-Management und das „Investment Committee Engagement“ hindurch ziehen. Hierbei greift ebenfalls ein professionelles ESG-Risikomanagement. Neben der Erwartung einer marktgängigen finanziellen Rendite wird die Nachhaltigkeit der Investments transparent verfolgt und mit entsprechenden Berichten dokumentiert. Auch dies wird von der Enzyklika „Laudato si“ mehrfach betont.

e)    Sozio-ökonomische Investments

Sozio-ökonomische Investments fokussieren sich auf einen oder mehrere Bereiche, wo umweltschonende und soziale Bedürfnisse eine kommerzielle Wachstumschance für marktübliche oder sogar überdurchschnittliche finanzielle Renditen offerieren. Typischerweise sind sie in dem weiten Feld der regenerativen Energien (wie Wind- und Solarparks oder Wasserkraftwerke) zu verzeichnen. Neben dem professionellen ESG-Risikomanagement und der Transparenz der Nachhaltigkeit wird damit das Gemeinwohl in hohem Maße berücksichtigt. Derartige Investments, wie auch die nachfolgenden Kategorien, werden als Impact Investments bezeichnet. Hier geht es explizit um Biodiversität, Umweltschutz, gerechten und gleichen Zugang zu Gesundheitsgütern, Projekte zur Armutsbekämpfung.

f)      Gemeinwohlorientierte Investments

Solche Investments setzen ebenfalls ihren Schwerpunkt auf einen oder mehrere Bereiche in Umwelt oder Gesellschaft, allerdings bedingen die Umstände einen trade-off zur finanziellen Rendite. Als Beispiel kann hierzu ein Solar Off-Grid and Financial Access Debt Fund dienen, der letztlich die Versorgung von armen Haushalten mit kleinen Solargeräten und die Refinanzierung von Microfinance-Institutionen in Afrika und Asien gewährleistet. Derartige Investments lassen sich nicht mit den marktüblichen Renditevorstellungen verwirklichen. So müssen etwa im BOP-Marktumfeld (BOP = the world‘s bottom of economic pyramid) die Ergebnisziele reduziert werden, weil in diesem Niedrig-Einkommens-Kontext nur mit niedrigeren Margen gerechnet werden kann oder sich die üblichen Skaleneffekte in der Administration nicht verwirklichen lassen oder die BOP-Projekte mehr Zeit und längere Rückzahlungsfristen benötigen. Mit professionellem ESG-Risikomanagement und einer Transparenz der Nachhaltigkeit werden hierbei mehrheitlich die Interessen des Gemeinwohls verfolgt.

g)     Philanthropische Investments

Philanthropische Investments äußern sich materiell in der Förderung von Unterstützungsbedürftigen, die nicht zum Kreis der Verwandten oder Freunde des Investors zählen, oder von Einrichtungen, die dem Gemeinwohl dienen. Üblicherweise erfolgen diese Investments in Form von Zuwendungen und Schenkungen zumeist durch Stiftungen, die mit keinerlei finanzieller Rendite verbunden sind. Eine zielgerechte Verwendung der finanziellen Mittel wird in der Regel mit ESG-Risikomanagement überwacht und entsprechenden Nachhaltigkeitsberichten dokumentiert.

Das nachfolgende Spektrum (Abb. 1) soll die Charakteristiken der Investment-Kategorien nochmals veranschaulichen.

Abb. 1: Spektrum von Investmentkategorien

3. Bekannte Indices zur Erfassung sozio-ökonomischer Kriterien

Es ist erstaunlich, wie sich einerseits in zahlreichen, weniger entscheidenden Bereichen des Lebens ausgefeilte Bewertungssysteme etabliert haben und andererseits die Bewertung eines Investments in das so wichtige Gemeinwohl noch nicht durch eine passende, anschauliche Messgröße erfolgt ist.

So kann sich der Weinliebhaber an Robert Parker‘s 100-Punkte-Skala oder an Michael Broadbent’s Fünf-Sternen orientieren, indem Weine nach ihren COS-Faktoren (Color, Odor, Sapor) bewertet werden. Ebenso lassen sich zahlreiche Bewertungssysteme für den Reisenden bei der Einstufung von Restaurants oder Hotels erwähnen, die ihm die Auswahl erleichtern.

Hingegen sind im sozio-ökonomischen Umfeld eher ausführliche Berichte mit der Messung von Teilaspekten zu beobachten, als dass es ein einzelner Index geschafft hätte, die komplexe Lage abzubilden. Annäherungsweise versuchen das „Bruttosozialglück“ oder der „Human Development Index“ dem Bedarf einer ganzheitlichen sozio-ökonomischen Messgröße gerecht zu werden.

4. Bruttosozialglück (BSG)

Aufbauend auf eine fast zweihundertjährige Tradition, das Glück der Bevölkerung als Ziel von Entwicklung und Politik in Bhutan zu verfolgen, entstammt das Bruttosozialglück einer Idee des bhutanischen Königs Jigme Singye Wangchuck von 1973. Sie wurde allerdings erst durch einen Artikel in der Financial Times 1986 weithin bekannt und findet als Gross National Happiness international Verbreitung. „Vorträge wurden geschrieben, Konferenzen wurden abgehalten, Loblieder gesungen. Bhutan ist die erste Nation, die offiziell Nein sagt und den Gedanken in Zweifel zieht, dass Geld allein absolut nicht gut sei“, erläutert Jeff Johnson in dem Handbuch Gross National Happiness and Development“.[17]

Der Idee des Bruttosozialglücks – oder auch der Idee einer integralen (ganzheitlichen) menschlichen Entwicklung in den beiden Enzykliken von Papst Franziskus „Laudato si“ (2015) und „Fratelli tutti“ (2020) – liegt die Auffassung zugrunde, dass eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft nur im Zusammenspiel von materiellen, kulturellen und spirituellen Schritten geschehen kann, die einander ergänzen und bestärken. Um diese Dimensionen im Bruttosozialglück widerzuspiegeln, wurden vier Säulen entwickelt, aus denen sich neun gleich gewichtete Domänen ergeben. Diese vier Säulen sind die Förderung einer sozial gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung, die Bewahrung und Förderung der kulturellen Werte, der Schutz der Umwelt sowie gute Regierungs- und Verwaltungsstrukturen. Die neun Domänen sind wiederum in dreiundreißig objektive und subjektive Indikatoren untergliedert, um möglichst viele verschiedene Aspekte des Wohlbefindens abzudecken, und werden in Form von repräsentativen Fragebogen-Interviews im Lande erhoben.

Durch die Erhebung war es möglich, die Bedürfnisse der Bürger Bhutans für ihr Wohlbefinden einzuschätzen und dementsprechende Programme oder Projekte zu entwickeln, um mehr Menschen glücklich zu machen und ihr Wohlbefinden zu steigern. Beispielsweise ließ sich aus den Befragungen von 2008 bis 2015 bezüglich des Bildungsniveaus der Bevölkerung mit zunehmender Bildung ein stetig ansteigender Index feststellen.[18] Durch den Neubau von Schulen und kostenlosen Zugang zur Bildung strebt die Regierung Verbesserung in der Bildungspolitik an. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Alphabetisierungsrate von 2005 bis 2015 um 12,05% auf 63,9% an.[19]

Kritik am BSG entzündet sich an der Gewichtung der einzelnen Indikatoren (den mit einer Befragung einhergehenden Hawthorne-Effekten), also einer Abweichung von Theorie und Praxis, inwieweit nämlich die positiven Veränderungen wirklich auf das BSG zurückzuführen sind sowie an der mangelnden Vergleichbarkeit auf internationaler Ebene, da dieser Index so nur in Bhutan ermittelt wird.

Ähnliche Indikatoren wurden in Ecuador und Bolivien entwickelt. Ebenso greifen auch der Happy Planet Index oder die Bewertung nach dem World Happiness Report der UNO auf die Idee des BSG zurück.

In Deutschland haben sich aus der in 2011 eingesetzten Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ des Bundestages die W3-Indikatoren ergeben, die im Gegensatz zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) ganzheitliche Wohlstands- und Fortschrittsindikatoren sind.[20]

5. Human Development Index (HDI)

Der Human Development Index geht auf den indischen Ökonomen und Philosophen Amartya Sen zurück, der für sein 1999 veröffentlichtes Buch „Ökonomie für den Menschen“ den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt und ein Jahr zuvor den Nobelpreis für seine Beiträge zur Wohlfahrtsökonomie erhalten hatte. „Für den Menschen“ will hier vor allem heißen: für die Millionen von prekarisierten Menschen, denen das kapitalistische Wirtschaftssystem – je nach politischer Perspektive – noch nicht zu einem menschenwürdigen Leben verholfen hat, oder die gerade von diesem System ins Elend gestoßen worden sind. Mit seiner Erweiterung des eng gefassten Homo oeconomicus um die komplexen Identitäten des Menschen und mit der Einführung der sozialen Wirklichkeit in die Ökonomie ist Amartya Sens größte Leistung verbunden: Er wies darauf hin, dass es darum geht, den Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft nicht nur aufgrund des BIP festzulegen, sondern ausgehend von den Fähigkeiten (capabilities) ihrer Mitglieder.

Dieser auf den Ideen von Amartya Sen entwickelte Index basiert auf der Fähigkeit zur Freiheit: „Die Möglichkeit haben, zu essen, zu lesen, zu lernen, sich pflegen zu lassen. Freiheit umfasst mehr als die wirtschaftliche und politische Freiheit. Die kapitalistische Marktwirtschaft, für Sen das konkurrenzlose Wirtschaftssystem schlechthin, das mit der Ethik des Vertrauens einhergeht, bedarf einer starken Wohlfahrt für die prekarisierten Mitglieder.“[21]

Der HDI ist ein Ansatz, um den Entwicklungsstand von Nationen zu messen, und wurde von den Vereinten Nationen und dem pakistanischen Ökonomen Mahbub ul Haq im Human Development Report Office des United Nations Development Programme entwickelt. Er wird seit 1990 publiziert und ist mittlerweile ein weltweit weitgehend akzeptiertes und verbreitetes Maß des Entwicklungsstandes geworden. Bei seiner Berechnung werden nicht nur ausschließlich ökonomische Kennzahlen verwendet, sondern vielmehr eine Vielzahl von Aspekten des menschlichen Lebens berücksichtigt. Der HDI vergleicht infolgedessen nicht nur das BIP sowie dessen Verteilung, sondern auch die Lebenserwartung in einem Land oder den Bildungsgrad der Bevölkerung. Diese drei Komponenten BIP, Lebenserwartung und Bildung werden zunächst in einem jeweils eigenen Index ermittelt und abschließend mit einem Durchschnittswert erfasst, der sich zwischen 0 und 1 befindet.

Das am höchsten entwickelte Land der Erde ist Norwegen (HDI 2019 bei 0,957), das am niedrigsten entwickelte ist Niger (HDI 0,394), während Deutschland (HDI 0,947) auf Platz sechs liegt.[22] Es ist bereits ein großer Vorteil des HDI, die menschliche Entwicklung in den Vordergrund zu stellen. Kritik wird jedoch auch hier an der Gewichtung der einzelnen Faktoren, dem Fehlen von Aspekten wie den ökologischen Faktoren oder Umweltschutz und klimatischen Veränderungen oder dem Grad von Ungleichheit in der Einkommensverteilung geäußert.[23]

6. Entwicklung eines Impact Investment Scores (IIS)

Wenngleich BSG und HDI einen ganzheitlichen Ansatz mit der Inklusion von sozio-ökonomischen Kriterien verfolgen und über die Sinnhaftigkeit von Investments in diese Bereiche kein Zweifel bestehen kann, geben diese Indices jedoch keinen Aufschluss über die Vorteile von derartigen Investments und lassen auch keine Spezifizierung hinsichtlich der sozialen Rendite zu. Insofern bedarf es weiterer Überlegungen, den Nutzen oder Wert von Investments in das Gemeinwohl zu bestimmen. Dazu ist es hilfreich, sich an den Zielsetzungen der Investitionen zu orientieren.

Mit den 2015 von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten 17 Sustainable Development Goals ergibt sich ein solcher Ansatz.

Abb 2: 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen

Die siebzehn Sustainable Development Goals (SDGs), auch als Global Goals bezeichnet, sind ein allgemeiner Aufruf, bis 2030 die Armut zu beenden, unseren Planeten zu schützen und allen Menschen Frieden und Wohlstand zu verschaffen. Diese Nachhaltigkeitsziele verstehen sich als integrierte, interaktive Ziele, indem Aktionen auf ein Ziel gerichtet, auch andere Ziele berühren und dort Wirkung erzielen. Sie richten sich an alle: die Regierungen weltweit, aber auch die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft. Dies ist explizit das Thema einer integralen ökologischen Marktwirtschaft.[24]

Die SDGs sind wiederum in Unterziele und zahlreiche Indikatoren unterteilt. Die Europäische Kommission verfolgt mit hundert Indikatoren die globalen Ziele, während sich die Deutsche Bundesregierung konkret auf dreiundsechzig Indikatoren in ihrer deutschen Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt hat, um die globalen Nachhaltigkeitsziele in Deutschland umzusetzen. Dazu legt sie im zweijährigen Rhythmus einen Indikatorenbericht vor, der Basis für eine Anpassung von Maßnahmen ist. Für das Nachhaltigkeitsprogramm, mit dem sich die Bundesregierung in ihren Behörden selbst zum nachhaltigen Handeln verpflichtet, legt sie jährlich in einem Monitoringbericht Rechenschaft über die Umsetzung ab.

Dies ist auch von Bedeutung für valide Indikatoren und deren Messung für eine zielgerichtete Investmentstrategie. Am Beispiel eines Social Investment Funds (Abb. 3), der maßgeblich in den Bereichen Saubere Energien und Bildung sowie in der Refinanzierung von Microfinance-Institutionen in Afrika und Asien tätig ist, lässt sich veranschaulichen, wie die einzelnen Nachhaltigkeitsziele operationalisiert und verfolgt werden können.

Abb. 3: Beispiel einer Operationalisierung von Nachhaltigkeitszielen eines Social Investment Funds von SIMA (Social Investment Managers & Advisors LLC.)

Damit wird bei derartigen gemeinwohlorientierten Investmentfonds neben der finanziellen Rendite, die unter den marktüblichen, risikoadäquaten Ansätzen alternativer Investments im Non-Impact-Investment-Bereich liegt, auch die zweite Komponente des Return on Investment, also die soziale Rendite, dokumentiert.

Die Fokussierung auf nur einige Nachhaltigkeitsziele bei einer unter Risikoaspekten üblichen breiten Streuung der Investments ist nicht nur für die Verfolgung des Impact hilfreich, sondern dient auch der Spezifizierung des Investment-Funds. Um die Vergleichbarkeit mit anderen Social Investment Funds und die Vorteilhaftigkeit derartiger Investments deutlich zu machen, wäre es allerdings noch hilfreicher, wenn es gelingen würde, die soziale Rendite in einer Kennzahl oder einem neuen Gemeinwohl-Score auszudrücken und die allgemeine Komplexität auf ein Minimum zu reduzieren.

Dazu könnte man für Impact Investments die siebzehn Nachhaltigkeitsziele jeweils nach dem Grad der beabsichtigten und erwarteten Wirkung auf einer Fünf-Punkte-Skala festhalten, die einzeln verfolgten Nachhaltigkeitsziele gewichten, wobei die Summe der Gewichtungen 1 ergeben muss, und dann die gewichteten einzelnen Werte in einen Gesamtscore integrieren. Der Gesamtscore liegt dann ebenfalls in einem Intervall zwischen 0 und 5.

Natürlich kann auch am IIS Kritik geübt werden. Während BSG und HDI kritisch hinsichtlich der Gewichtung der Indikatoren betrachtet werden und die SDG Indikatoren teilweise irrelevant oder antiquiert sind, scheint der IIS zu simpel und naiv, um der komplexen Gemengelage einer breiten Gemeinwohlentwicklung gerecht zu werden. Dabei liegt die Schönheit einer Formel jedoch nicht in der Komplexität der Bestandteile oder an der komplizierten mathematischen Berechnung, sondern am anschaulichen Ergebnis. Auch könnte die subjektive Einstufung der beabsichtigten bzw. erwarteten Wirkung kritisch gesehen werden. Doch dies könnte durch Standards und Vorgaben, wie wir sie aus den sieben Risikoklassen für Wertpapiere kennen, näher bestimmt und definiert werden. Ebenso kann der Subjektivität der Einstufungen durch Einschaltung von neutralen Stellen, wie etwa von Rating-Agenturen oder unabhängigen Forschungseinrichtungen, begegnet werden und mit einer Zertifizierung von Fonds einhergehen. Zusätzlich wird ja die Transparenz der Investments noch durch ausführliche Indikatoren- oder Nachhaltigkeitsberichte unterstützt.

Die vom Vatikan initiierte und vom vatikanischen Dikasterium zur Förderung der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung erarbeitete „Laudato Si Action Platform“ benennt zur Operationalisierung sieben „agents“, handelnde Subjekte also, (NGOs, religiöse Orden und Vereinigungen, Familien, Pfarreien und Diözesen, Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, Wirtschaftsagenten). Hinzu kommen sieben Ziele: ökologische Nachhaltigkeit und Klimaneutralität; globale Solidarität, vor allem zugunsten der besonders vulnerablen Gruppen der Menschheitsfamilie (z.B. indigene Völker oder Migranten); Aufbau einer ökologischen Wirtschaft; Praxis eines einfachen Lebensstils; Entfaltung einer ökologischen Spiritualität; Ermöglichung einer ökologischen Erziehung und Bildung; Schwerpunkt auf Partizipation und kleinen Gemeinschaften im Sinn echter Subsidiarität.

7. Schlussbemerkung

Die Investments in unser weltweites Gemeinwohl sind aus Sicht der modernen katholischen Soziallehre, nicht zuletzt in Folge der Betonung des Prinzips der Gratuität (einer im gewissen Sinn unentgeltlichen Form der Liebe im Gewand ökonomischer Liebe, im Gewand ökonomischen Handelns) seit der Enzyklika „Caritas in veritate“ (2009) außerordentlich wichtig. Dazu müssen sie aus dem Schatten einer bloß altruistischen Mittelzuwendung in das Licht einer professionellen Investmentstrategie rücken; theologisch gesprochen: Profit und Nächstenliebe verschränken sich. Impact Investments verdienen es, aus der Nische des Kapitalmarktes[25] herauszutreten und sich im gesamten Marktgeschehen zu etablieren. Erst so gelingt der Aufbau einer menschenwürdigen Gesellschaft auf der Grundlage einer durchaus unterschiedlich gestalteten zivilen Wirtschaft in Gemeinschaft einerseits und divergierender Interessen in der politischen Ökonomie andererseits.[26]

Anmerkungen

 

[1]    Vgl. aus protestantischer Sicht EKD-Texte 138: Auf dem Weg zu einem nachhaltigen und gerechten Finanzsystem. Eine evangelische Orientierung für Reformschritte zur sozial-ökologischen Transformation der Finanzwirtschaft, Hannover 2021,  früher schon: EKD-Texte 113: Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche, Hannover 2019; auch: Deutsche Bischofskonferenz, Ethisch nachhaltige Investitionen tätigen, Bonn 2021.

[2]    Papst Franziskus, Enzyklika „Laudato si“ (2015), Nr. 109.

[3]    Papst Benedikt XVI., Enzyklika „Caritas in veritate“ (2009), Nr. 38; vgl. dazu Peter Schallenberg, Auf dem Weg zu einem christlichen Humanismus? Die Enzyklika „Caritas in veritate“ aus ökumenisch-sozialethischer Sicht, in: Catholica 65(2011)136-143.

[4]    Vgl. Kongregation für die Glaubenslehre / Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, Oeconomicae et pecuniariae quaestiones. Erwägungen zu einer ethischen Unterscheidung bezüglich einiger Aspekte des gegenwärtigen Finanzwirtschaftssystems, Città del Vaticano 2018, Nr. 11.

[5]    Vgl. Papst Franziskus, Enzyklika „Laudato si“, Nr. 137ff.

[6]    Vgl. Ann-Kristin Achleitner / Jörg Rocholl, Wie privates Kapital staatliche Macht stärkt, www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege vom 18.11.2020 18:15 Uhr.

[7]    Die Definitionen von Impact Investments werden unterschiedlich weit gefasst. Teilweise beinhalten sie alle Investments, die das Gemeinwohl inkludieren, was aber zur Begriffsverwirrung führt. Insofern wird hier der enge Begriff herangezogen.

[8]    Vgl. Stefano Zamagni, Globalisation: Guidance from Franciscan Economic Thought and „Caritas in veritate“, in: Faith and Economics 56(2010)81-109.

[9]    Vgl. Aaron J. Gurjetwitsch, Persönlichkeit, Berufung, Reichtum und Rettung in der Predigt Bertholds von Regensburg, in: Ders., Stumme Zeugen des Mittelalters. Weltbild und Kultur der einfachen Menschen, Weimar 1997, 152-220; Jürgen Schönwitz, Der Berufsgedanke bei Berthold von Regensburg und Martin Luther, in: Jahrbuch Sozialer Protestantismus Bd. 12, Leipzig 2020, 325-360.

[10]   Vgl. Christian Rode, Die Geburt des Kapitalismus aus dem Geist der franziskanischen Armutsbewegung. Der Kapitalbegriff bei Petrus Johannes Olivi, in: Günther Mensching (Hg.), Geistige und körperliche Arbeit im Mittelalter, Würzburg 2016, 107-122; Peter Schallenberg, Ethik und Ewigkeit, Paderborn 2016, 85-104.

[11]   Vgl. Peter Singer, Effektiver Altruismus. Anleitung zum ethischen Leben, Berlin 2016, 11.

[12]  George Serafeim, Sustainability: Social-Impact Efforts That Create Real Value, in: HBS-Magazine, Sep./Oct. 2020 https://hbr.org/2020/09/social-impact-efforts-that-create-real-value

[13]  Kevin Starr, Business: Somebody’s Gotta Get Rich, in: Stanford Social Innovation Review, https://ssirg/articles/entry/somebodys_gotta_get_rich, Aug. 22, 2018; Michael O’Leary / Warren Valdmanis, Impact Investing: Challenging the Trade-Off Mentality, in: Stanford Social Innovation Review, https://ssir.org/books/entry/challenging_the_trade_off_mentality, Dec. 15, 2020.

[14]   Vgl. Martin de Jong, Inclusive capitalism. The emergence of a new purpose paradigm in economics and business administration and its implications for public policy, in: Global Public Policy and Governance 1/2021, 159-174.

[15]   Vgl. Michaela Jacobs / Mariana Mazzucato, Rethinking Capitalism: Economics and Policy for Sustainable and Inclusive Growth, Blackwell 2016.

[16]   Vgl. Charles G. Koch, Good Profit: How Creating Value for Others Built One of the World`s Most Successful Companies, New York 2015.

[17]  Eric Weiner, Geografie des Glücks, Berlin 2008, 112.

[18]  Vgl. 2010 and 2015 Gross National Happiness Index, Centre for Bhutan Studies.

[19]  Vgl. https://de.wikepedia.org/wiki/Bruttonationalglück

[20]  Schlussbericht Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“, Deutscher Bundestag, 237.

[21]  Urs Hafner‚ Der gute Mensch von Shantiniketan, in: Neue Zürcher Zeitung, 17. Oktober 2020, 17.

[22]  https://www.hdr.undp.org/en/content

[23]  https://www.lai.fu-berlin.de

[24]   Vgl. Peter Kardinal Turkson, Integraler Humanismus und Wirtschaftsökologie. Überlegungen aus Anlass der Amazonas-Synode (= Kirche und Gesellschaft Nr. 463), Köln 2019.

[25]   „The global impact investing market reached $ 715 billion of assets. Research indicates that sustainable and responsible investments are outperforming their peers.”: Michael O’Leary / Warren Valdmanis, Impact Investing, https://ssir.org/books/entry/challenging_the_trade_off_mentality, Dec.15, 2020. Anzumerken ist, dass damit eher die Größe des Kapitalmarktes der Investmentkategorien c und d beschrieben ist.

[26]   Vgl. Luigino Bruni, La pubblica felicità. Economia civile e political economy a confronto, Milano 2018.

Die Verfasser

Peter Kardinal Turkson ist Präfekt des vatikanischen Dikasteriums zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen.

Msgr. Prof. Dr. Peter Schallenberg ist Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät Paderborn, Direktor der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle Mönchengladbach und außerordentlicher Konsultor des vatikanischen Dikasteriums zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen.

Dr. oec. publ. Ulrich Schürenkrämer ist Managing Director von Machlaan GmbH, München, einer Beteiligungsgesellschaft mit Schwerpunkt Impact Investment, und Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Sektion der „Fondazione Centesimus Annus Pro Pontifice“, Vatikan.